Q&A mit Implantologe Dr.Loitz
Was ist das Prinzip eines Implantates und was sind die Vorteile?
Dr.Loitz: Zahnimplantate sind ein sehr wirkungsvoller Ersatz für verlorene Zähne. Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die in den Kieferknochen eingebracht wird.
Das Beschleifen von benachbarten Zähnen ist nicht nötig. Durch Implantate kann auch der Knochenabbau im Kiefer stark verringert werden oder sogar ganz aufhören, denn der Körper integriert die künstliche Zahnwurzel wie eine eigene. Daher sitzen auch implantatgestützte Teilprothesen oft besser und fester und stören die Mundschleimhaut weniger.
Implantate werden individuell ausgesucht und wachsen fest in den Kiefer ein, Sie leiten die Kaukräfte ganz natürlich in den Kieferknochen ab und fühlen sich wie die eigenen Zähne an. Auch allergische Reaktionen treten durch das absolut neutral reagierende Titan nicht auf.
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Ist Titan wirklich nicht schädlich für den Körper?
Dr.Loitz: Titan ist in der Medizin eines der biokompatibelsten Materialien, erprobt und langfristig getestet.
Keramik als Implantat wird im Augenblick von der Industrie sehr stark beworben, angeblich wegen einer höheren Bioverträglichkeit.
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Wenn man aber einmal gesehen hat wie der Knochen an einem Titan-Implantat regelrecht "hochwächst" (das Titan also vom Knochen angenommen wird), dann fragt man sich doch, ob noch mehr "Bioverträglichkeit" überhaupt möglich wäre.
Implantate sind so teuer! Gibt es keinen günstigeren Hersteller?
Dr.Loitz: Ein sehr delikates Thema, über das in der Medizin nur wenig öffentlich berichtet wird.
Tatsache ist aber, dass es bei uns keine "Stiftung Warentest" oder keinen "Elchtest" (fürs Auto) gibt!
Jedes neu auf dem Markt eingeführte System (nicht nur in der Medizin) hat seine "Kinderkrankheiten" und je kleiner der Markt ist desto länger braucht es diese zu therapieren.
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Aus den oben genannten Gründen benutzen wir nur Implantatsysteme großer Hersteller, die mindestens 5 Jahre erfolgreich auf dem Markt sind!
Alles andere wäre unseriös.
Unsere Implantate sind von dem Marktführer Camlog.
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Welche grundlegenden Implantat-Arten gibt es?
Dr.Loitz: Es gibt einteilige und mehrteilige Systeme.
Ich persönlich habe mit dem einteiligen System die besten Erfahrungen gemacht.
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Bei einem einteiligen System ist die Schraube fest mit dem Aufbau verbunden. Ein solches System hat den Vorteil, dass das (massive) Implantat sehr schlank im Durchmesser gewählt werden kann, weil keine Schraubverbindungen im Implantat die Statik mindern.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Bakterien in den Spalt zwischen Implantat und Aufbau gelangen können.
Und wo keine Schraubverbindung ist, kann sich auch nichts lockern! Hierzu kann es nämlich kommen, wenn man nicht das vorgeschriebene Drehmoment nimmt oder wenn man den Aufbau zu oft rein- und wieder rausdrehen muss.
Ist mein Kiefer für ein Implantat geeignet?
Dr.Loitz: Die größte Schwierigkeit beim Implantieren ist nicht die Gefahr des schlechten Einheilens des Implantates.
Die Erfolgsquote, also die feste Einheilung des Implantats im Knochen, liegt bei ca. 99%.
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Die Hauptschwierigkeit liegt aber in der Frage, ob überhaupt noch genügend Knochenangebot vorhanden ist.
Sobald nämlich der Zahn gezogen wurde, fängt der Knochen an dieser Stelle an zu schrumpfen- mal mehr und mal weniger- und dann zählt jeder Millimeter Knochen, sowohl in der Höhe wie in der Breite.
Auch hier gibt es Möglichkeiten, etwa wir eine Knochenaugmentation, um mehr Knochen zu gewinnen
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Wie kann man den Abbau des Knochens verhindern?
Dr.Loitz: Das Ziel ist das so genannte 'Ridge Preservation' - also der Erhalt des Kieferkamms nach dem Entfernen des Zahnes.
Dafür wird Knochenersatzmaterial in die entstandene Wunde eingetragen (die Zahnalveole) und vernäht. Dann verbindet sich der bovine Knochen mit dem eigenen und das entstandenen 'Loch' im Knochen wird verringert.
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Außerdem verwenden wir ein Schraubendesign, bei dem nur eine durchmesserreduzierte Vorbohrung nötig ist. Dadurch erreicht man beim Setzen des Implantates eine leicht Aufdehnung des Knochens (und damit eine bessere Ausnutzung des reduzierten Knochens).
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Eine solche OP-Methode erfordert natürlich eine gewisse Erfahrung, führt dann aber im Ergebnis zu einer schnelleren Einheilung und einem festeren und schmerzfreien Sitz des Implantates. Aufgrund dieses häufig reduzierten Knochenangebotes benutzen wir konische Implantate.